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Dieses Flugblatt erschien 1994.
 

Rechtsdrall nicht zu stoppen:
 

Jetzt die Auschwitz-Lügner-Szene
bei der Friedrich-Ebert-Stiftung
 
SPD-Minister Florian Gerster lädt ein

Zum Thema "Bundeswehr 2010" lädt der "Gesprächskreis Sicherheit und Abrüstung" der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) für eine Diskussion am 1. Februar 1994 ein. Neben General a. D. Wolfgang Altenburg, dem Inspekteur des Heeres Generalleutnant Helge Hansen und dem SPD-Politiker Egon Bahr ist der Vierte im Bunde ein Repräsentant der neuen Auschwitz-Lügner-Szene: Alfred Mechtersheimer vom "Friedenskomitee 2000".

Mechtersheimer ist seit seinem Buch "Friedensmacht Deutschland" politisch isoliert. Selbst alte Freunde distanzieren sich von ihm und werfen ihm Nationalismus und Antisemitismus vor. Seine "friedenspolitischen" Tiraden für ein ausländerfreies, nationalistisches, aber angeblich pazifistisches Großdeutschland in den Grenzen von 1939 - oder sogar von 1941, mit Ostbelgien ? - werden nur noch belächelt. Die FES jedoch betreibt "Resozialisierung".

Daß Mechtersheimers "Friedenskomitee 2000" im begründeten Verdacht steht, aus Geldern des libyschen Staatschefs Muhammar al Gaddafi finanziert zu sein, stört sie nicht. Ebensowenig, daß Mechtersheimer über diese Organisation das antisemitische Buch "Die Israel-Lobby" verkauft, das in der "Verlagsgesellschaft Berg" erschien. Dieser Verlag steht seit Jahren als rechtsextremistisch im Verfassungsschutzbericht. Sein Chef Gerd Sudholt verbüßt seit Juli 1993 eine sechsmonatige Freiheitsstrafe wegen der Verbreitung der "Auschwitz-Lüge", Straftatbestand Volksverhetzung.

Mechtersheimer als neuer Auschwitz-Lügner

Mechtersheimers Buch "Friedensmacht Deutschland" erschien 1993 in Springers Ullstein-Verlag, wo der Schönhuber- und Nazi-Literatur-Verleger Herbert Fleissner die Geschäfte und der Nationalrevolutionär Rainer Zitelmann das Lektorat führen. In dem Buch versteigt sich Mechtersheimer zu der Behauptung, der millionenfache Mord der Nazis an den Juden Europas sei Ergebnis einer multikulturellen Gesellschaft, die die fremden Juden durch ihre Einwanderung nach Europa erzwungen hätten. Auschwitz als Notwehr der Deutschen - das ist die alte Rechtfertigung der Nazis. Wer so etwas schreibt, wird von der FES eingeladen.

Mechtersheimer tritt heute öffentlich mit seinem Freund Henning Eichberg auf, ein Chefideologe des Neofaschismus, der seit dreißig Jahren bei Nazis und Nationalrevolutionären aktiv ist. In ihrem Kreis geben die Anhänger von Ernst Niekisch und Otto Strasser den Ton an - zwei Hitler-oppositionelle Faschisten, die seit Jahren im Verfassungsschutzbericht als Ahnherrn des Neonationalsozialismus aufgeführt werden. Mechtersheimer läßt den Kopf des europäischen Neofaschismus, Alain de Benoist, in seiner Zeitschrift "Frieden 2000" schreiben und wirbt auch offen für das Nazi-Blatt "Junge Freiheit". Die Bundesregierung bezeichnet den Kreis um Benoist als "völkisch-elitär". Die Nazi-Zeitschrift "Sieg" - vgl. Verfassungsschutzbericht - druckt Mechtersheimers Thesen nach; "Sieg"-Chef Walter Ochensberger sitzt in Österreich wegen der Auschwitz-Lüge im Knast. Den prominenten jüdischen Schriftsteller Ralph Giordano beschuldigt Mechtersheimer, ein "geistiger Vater der Gewalteskalation" in Deutschland zu sein. Das ist der Inhalt dieser vermeintlichen "Friedensmacht Deutschland".

Fortschritte für Faschisten

Das Neue an der FES-Veranstaltung mit Mechtersheimer: Diese Szene mußte sich bisher auf vereinzelte Ansprechpartner aus der mittleren Angestelltenebene der Sozialdemokratie beschränken. Das ist ab jetzt anders. Vorsitzender des "Gesprächskreises Sicherheit und Abrüstung" ist Florian Gerster, der auf der Einladung für den 1. Februar mit seiner Kabinettsfunktion firmiert: "Minister für Bundesangelegenheiten und Europa, Rheinland-Pfalz" heißt es da. Gemeinsam mit Jürgen Burckhardt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der FES, lädt er ein. Die "Resozialisierung" Mechtersheimers für die Sozialdemokratie ist von ganz oben veranlaßt.

"Wenn jemand anfängt mir zu erklären, er verurteile das zwar, aber man müsse doch verstehen - dann ist dieses Verständnis der erste, vielleicht noch unbewußte Schritt ins Lager der Täter. Und viele, viele befinden sich auf diesem Trip. Viele." Das sagt der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignaz Bubis, im Januar 1994 in einem "konkret"-Interview.

(Januar 1994)

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