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Neonazi Bela Ewald Althans als Helfer
beim "Folsom Europe"-Gewaltsex-Straßenfest:
 
Rosa von Praunheim bestätigt BIFFF...-Recherche
 
Der neue Praunheim-Film "männer helden schwule nazis" zeigt Bela Ewald Althans als Teil der "Folsom Europe"-Szene.
Ostern 2006 in Berlin: Rassismus mit Wowi-Prüfsiegel, "siegessäule" wirbt nach Hakenkreuz-Fetisch jetzt auch für rassistischen Comic-Zeichner "The Hun"

P.S. Oktober 2006:
Im Tode vereint -- die Gewaltsex-Szene gedenkt gemeinsam

In dem neuen Film "männer helden schwule nazis" des Potsdamer Professors und Filmemachers Rosa von Praunheim, der auf der Berlinale 2005 uraufgeführt, im März 2006 erstmals im NDR Fernsehen ausgestrahlt wurde und seit April 2006 im Handel ist, wird gleich in den ersten Minuten der schwule Neonazi und Auschwitz-Lügner Bela Ewald Althans als Helfer auf dem "Folsom Europe Berlin"-Straßenfest gezeigt: als Werber für die offizielle Abschlußparty des Straßenfestes, mit "Folsom Europe"-Logo am Hemd, mit Info-Material für einen Stand, und wie er von anderen Festteilnehmer und Werbern für die Abschlußparty geherzt und geküßt wird! Unsere Kritik an dem Gewaltsex-Straßenfest, das vom Berliner Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit unterstützt wurde, bestätigt sich ein weiteres Mal.

Althans hatte lange für den Auschwitz-Lügner Ernst Zündel gearbeitet (der jetzt in Mannheim vor Gericht steht) und hatte dann selbst lange im Gefängnis gesessen, weil er - in einer Gaskammer der KZ-Gedenkstätte Auschwitz wild herum schreiend - gegenüber jüdischen Besuchern der Gedenkstätte die Gaskammern als "Attrappen" und die Berichte über die Ermordung der Juden als "Lügen" bezeichnet hatte. In dem Film "Beruf Neonazi" des Filmemachers Winfried Bonengel von 1993 wurde dies dokumentiert. Praunheim wiederholt die Althans-"Attrappen"-Tirade aus der Gaskammer durch ein Bild-Ton-Zitat aus dem Bonengel-Film und läßt Althans - 2004, in der Zeit von Althans' Engagement für "Folsom Europe" - noch einmal dazu Stellung nehmen: Nichts bereue er, so Althans gegenüber Praunheim, "keine Chance" gebe es, daß er sich für seine Auschwitz-Äußerungen jemals entschuldigen werde, und er glaube immer noch fest, daß Rudolf Heß ermordet wurde usw. usw.

In "Beruf Neonazi" wurde Althans von Zündel "Edelgermane" genannt und umschwärmt, Althans zeigte sich seinerseits Zündel hörig und verbarg kaum seine tiefe Liebe zu dem alten Nazi. Hier zeigte sich Althans auch als Schüler und Nachfolger des schwulen Neonazi Michael Kühnen, mit dem er in den 80er Jahren zusammengearbeitet hatte; im Praunheim-Film wird nun klar, daß Althans zu seiner Kühnen-Zeit schon schwul war, offenbar aber noch verdeckt, weil Althans immer wieder betone, sich wegen Kühnens Outing von diesem getrennt zu haben. Der Saddam- Hussein-Anhänger Kühnen hatte 1991 versucht, eine "europäische Freiwilligenarmee" aus Neonazis nach dem Vorbild der Waffen-SS zur Unterstützung Saddams aufzubauen. Kurz nach Kühnens Aids-Tod verherrlichte Althans in "Beruf Neonazi" die Söldner-Kriegsverbrecher im gerade stattfindenden jugoslawischen Bürgerkrieg nun ebenfalls als "europäische Freiwilligenarmee" von "echten Männern"; den islamistischen Ayatollah Kohmeini pries er als Vorbild für erfolgreiche PR und Propaganda. Und der Neonazi Althans, der in den letzten Jahren in Berlin und anderswo große Schwulenparties organisierte, bleibt auch über das Praunheim-Interview von 2004 hinaus seinem alten Denken treu: im April 2006 verteidigt er in einem Leserbrief an die Kölner Schwulenzeitschrift "RIK", die im März kritisch über ihn berichtet hatte, die inzwischen verbotene Nazi-Gruppe "Freiheitliche Arbeiter-Partei" (FAP), der er angehört hatte, als "demokratische Partei".

Denkwürdigkeiten

In der Schwulenzeitschrift "Box", dem offiziellen und einzigen "Medienpartner" des von Wowereit unterstützten, von "Mr. B" und "Box" mit finanzierten "Folsom Europe"-Straßenfestes, stellten namentlich bekannte Unterstützer des islamistischen Terrorismus und Saddam- Anhänger (gleichzeitig langjährige "Box"-Autoren!) in Artikeln den Althans-Lehrer Kühnen als Schwulenbefreier und die "Ajatollahs" gar als Sexualpolitiker dar, die fortschrittlicher seien als "die Regierung der Vereinigten Staaten". Im selben "Box"-Heft mit den Berichten vom "Folsom Europe"-Straßenfest, auf dem Praunheim Althans filmte, wird ein Taliban-Terrorist verharmlost: er sei ja nur aus schwuler Liebe zu den Taliban gestoßen, weil das Volk der Paschtunen, aus dem sich die afghanischen Terroristen weitgehend rekrutieren, traditionell so homophil sei.

Skinhead-Treffen Ostern 2006 in Berlin
mit rassistischer Comic-Ausstellung im Gewaltsex-Laden "Mr. B"

Die rechtsextreme Gewaltsex-Szene marschiert nun auch schon zu Ostern in Berlin auf. Massiv wirbt das Berliner Schwulen- und Lesbenmagazin "siegessäule" aus dem Jackwerth-Verlag (50.000 Auflage, kostenlos an 700 Verteilstellen in Berlin verteilt) in seiner April-Ausgabe für ein Treffen von Skinheads und Soldateska-"Fetischisten" in Berlin-Schöneberg am kommenden Oster-Wochenende. Das Blatt, das vor Jahrzehnten als Organ der Emanzipationsbewegung begann, hat seine Linie nach dem Kauf durch Jackwerth völlig geändert.

Im Sommer 2005 nahm Klaus Wowereit als Prominentengast am 10-jährigen Jackwerth-Verlagsjubiläum teil und ließ sich lachend als Werbeträger für "siegessäule" gemeinsam mit Reiner Jackwerth fotografieren. Im Januar 2006 präsentierte "siegessäule" dann ein tätowiertes Hakenkreuz als sexuellen Fetisch auf dem Körper eines nackten Sadomasochisten, in der Februar-Ausgabe erklärte das Blatt dieses Hakenkreuz zum "Glückssymbol", im April nun bringt "siegessäule" einen 16-seitigen (!) Werbeteil für das Gewaltsex-Treffen von Skinheads und Uniform-Anbetern zu Ostern und promotet mit einem Interview das Unternehmen "Mr. B", das dem Jackwerth-Verlag schon seit Monaten ganzseitige Anzeigen abkauft. "Mr. B" vertreibt exklusiv in Europa die rassistischen Vergewaltigungs-Comics des amerikanischen Neonazi Bill Schmeling alias "The Hun" -- dünne Heftchen mit hingeschmierten Vergewaltigungs-Bildchen für 25 Euro das Stück, offenbar ein gutes Geschäft. Mit Schmelings Originalzeichnungen macht "Mr. B" zum Ostertreffen eine Ausstellung in Berlin, "siegessäule" macht dafür Reklame.

Wer hätte das vor zehn Jahren gedacht, als die lustigen Schwulen und Lesben bunt kostümiert zum CSD über Ku-Damm und Linden zogen! Ein Teil der Szene hat sich seitdem massiv brutalisiert. Ohne Gewalt, Militär-Geäffe und Anklänge an Nazi-Unkultur bekommt sie keinen sexuellen Kick mehr, und weil sich das alles besser verkaufen läßt als fantasievoll selbst genähte Fummel aus alten Lumpen, treibt die schwul-lesbische Kommerz-Szene die Brutalisierungswelle an. Auf Motz- und Fuggerstraße in Schöneberg, einst Hochburgen bunt-alternativer Lebens- und Liebeslust, reiht sich heute ein Gewaltsex-Laden an den nächsten, wetteifernd um die gewinnträchtigste Provokation.

Wir hatten im August 2005 veröffentlicht, daß das Unternehmen "Mr. B" (ein Laden in Berlin und einer in Amsterdam, Internet-Vertrieb) nicht nur das von Wowereit geförderte Gewaltsex-Straßenfest "Folsom Europe Berlin" maßgeblich mit finanziert, sondern das Geld hierzu auch mit dem Verkauf der rassistischen "Hun-Comics" beschafft. Inzwischen ist "Mr. B" zu einem Hauptfinanzier der schwul-lesbischen Presse avanciert: kaum ein Blatt, das keine ganzseitige "Mr. B"-Anzeige druckt! (Wie stark der Einluß rechtsextremer "Kultur"-Konzepte und Lebensentwürfe in der früher einmal emanzipatorisch wirkenden sexualpolitischen Presse inzwischen ist, scheint der meist oberflächlich arbeitende Rosa von Praunheim mangels antifaschistischer Recherche und tieferem politischem Bewußtsein bisher noch nicht bemerkt zu haben; in seinem Film "männer helden schwule nazis", den wir demnächst ausführlicher kritisieren werden, fehlt dies.)

Deutsche Bank finanziert mit

Der Comic-Schmierer Bill Schmeling läßt keine Assoziation aus: wie das englische Spottwort für die deutsche Soldateska zweier Weltkriege nennt er sich stolz "the Hun"; seinen blonden Comic-Helden, der immerzu von gierigen Afrikanern mit monströsen Geschlechtsteilen vergewaltigt wird, hat er "Sig" getauft, wie die SS-Rune; und in einer "Saga" genannten Fortsetzungsgeschichte läßt er einen brutalen, mit germanischer Streitaxt auftretenden "Gohr" Rache üben.

"siegessäule" präsentiert Schmelings Rassismus einfach nur als "schwule Erotic-Comics" (wie es schon "Folsom Europe"-Chef und Wowereit-Spezi Daniel Rüster im August 2005 gegenüber der "Berliner Zeitung" getan hatte), ohne deren Inhalte und Botschaften, etwa im "siegessäule"- Interview mit dem "Mr. B"-Inhaber und "Hun"-Verkäufer Wim Bos, zu thematisieren. "siegessäule"-Redakteur Peter Rehberg schwärmt im Editorial der 16 Skin/Uniform-Sonderseiten sogar, der von ihm verherrlichte Gewalt-Fetisch sei "eine Art Code, der ohne Worte auskommt", und so was "kann einen glücklich machen".

Rassismus und Gewalt sind bei der ältesten und traditionsreichsten, ehemals emanzipatorischen schwul-lesbischen Zeitschrift zur Alltäglichkeit geworden. Zum Hakenkreuz-Fetisch im Januar schrieb "siegessäule" sogar, es gehe darum, "Sachen, die man nicht für normal hält, als selbstverständlich darzustellen". Und die Deutsche Bank finanziert dies alles mit: durch ganzseitige Anzeigen in "siegessäule".  

Sex-Comics für Neonazis, erst bei Wowis "Folsom Europe"-Straßenfest, jetzt auch von "siegessäule" angepriesen:
Germaniens Bedrohung und "wagemutige" Rettung
 
 .

Die Botschaft der Bilder:
Germanien ist schwach, Afrika ist in der Überzahl,
"Sig" ist gefesselt, die Schwarzen greifen schon nach ihm,
der Nordmann kann nur bewaffnet seine Freiheit erkämpfen -
ein "Stürmer" für SM-Schwule.

Die rassistischen "Hun-Comics" waren im Jahr 2005 schon von "Box" angepriesen worden. Und auch hierzu kann man Althans aus dem 1993er Film "Beruf Neonazi" zitieren, wo er die Presseberichte über sich zynisch verspottete: "Ich sehe es schon vor mir: Da kommen erst die toten Negerkinder, die aus den Asylantenheimen getragen werden, und dann ich beim Händewaschen. Althans der Saubermann wäscht seine Hände in Unschuld." Neger, tu bloß nich de Edelgermanen angrabschen, sons jibbs Hetze von "Mr. B"!

Berliner Verfassungsschutz: nach rechts eingeschränkte Sehkraft

Wowereit, Innensenator Körting und Senatssprecher Donnermeyer gaben sich 2005 trotz unserer Kritik an der Gewaltsex-Szene ahnungslos. Von Rechtsextremismus sei nichts bekannt, man werde aber prüfen. Dann ist die "siegessäule"-Reklame für die "Hun-Comics" jetzt wohl Wowi-geprüft. Brief und Siegel gibt der Regierende Bürgermeister seinen Gewaltsex- Schützlingen: "Box" und "Folsom Europe" berichten im April 2006, Wowereit habe für das "Folsom Europe"-Straßenfest 2006 - zwei Wochen vor der Abgeordnetenhauswahl im September - von sich aus wieder ein Grußwort für ein neues Gewaltsex-Werbeheftchen "angeboten".

(April 2006)

P.S. Oktober 2006:
Man staunt nicht schlecht angesichts der zahlreichen Lügen, die die "Folsom Europe"-Szene-Kläger in den Gerichtsverfahren gegen einen BIFFF...-Text vorgebracht haben: daß sie angeblich seit 2004 mit Althans nichts mehr zu tun hätten usw. -- wenn man das schwul-lesbische Berliner Magazin "siegessaeule", Ausgabe Oktober 2006, aufschlägt. Seite 81, eine halbseitige Gedenkanzeige mit roter AIDS-Soli-Schleife für einen verstorbenen Freund der Szene. Er ist in Praunheims Film gemeinsam mit Althans auf dem "Folsom Europe"-Straßenfest 2004 zu sehen. Das Straßenfest 2006 hat er nicht mehr erlebt. Die Gedenkanzeige wurde offenbar initiiert von Althans, denn unten stehen als Kontakt seine "smaker"-e-Mail-Adresse und seine "Project-X"-Internetseite als Werbung (!). Er ist der erste Unterzeichner eine langen Liste von Gedenkenden (als "Bernd E. Althans", wie er sich seit einiger Zeit nennt); viele der folgenden Namen sind nur Kürzel, die Szene geniert sich eben doch! Identifizierbar sind unter anderen: mit vollem Namen "Jan Feddersen" von der "taz", "politischer Sprecher" des Berliner CSD und Mitbegründer des "Queer Nations"-Vereins zur Pflege des Erbes des Eugenikers Magnus Hirschfeld; "Krieger" alias Philipp Tanzer, er war als "German Mister Leather 2004" Werbeträger und "Botschafter" für das "Folsom Europe"-Straßenfest 2005; "Rosa v.P.", der wieder einmal eines Mitspielers aus einem seiner Filme gedenken muß; "Daphne", das ist "Daphne de Baakel" alias David Staeglich, Mitglied des "Folsom Europe e.V." und als "Daphne de Baakel" Unterzeichner des Protokolls der Jahresmitgliederversammlung 2004 des "Folsom Europe e.V."; und der jetzt von Staeglich geführte "Orden der Perpetuellen Indulgenz -O.P.I.- e.V." (der immer wieder mal anders heißt), dem einzigen korporativen Mitglied des "Folsom Europe e.V.", dessen Mitglieder mit Sammeldosen, angeblich für wohltätige Zwecke, u.a. die Besucher des "Folsom Europe"-Straßenfestes abkassieren.

Die Szene ist noch enger: Eine weitere Gedenkanzeige für einen weiteren AIDS-Toten auf Seite 99 derselben "siegessaeule"-Ausgabe haben neben Jan Feddersen und "Queer Nations e.V." auch Eike Stedefeldt vom rechtslastigen "whk", das "whk"-nahe Internet-Forum "etuxx" und die "Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft" unterzeichnet. Dabei hieß es bisher immer, Feddersen und Stedefeldt seien sich spinnefeind -- im Tode vereint, es ist eben doch eine Szene, wie wir in den verlinkten BIFFF...-Texten immer wieder haben klar machen können. "taz"-Feddersen gibt seinen Namen her, um dies nun auch in der "siegessaeule" deulich zu machen. Hosen runter, Jan Feddersen! Gemeinsames Treffen mit Althans und Stedefeldt auf dem Alten St. Matthäus Kirchhof ?

Die Anlässe für gemeinsame Gedenkanzeigen werden so bald nicht ablassen, denn die "siegessaeule" bringt auf Seite 129 einen Artikel über die Gepflogenheiten bei den Parties, die das diesjährige "Folsom Europe"-Straßenfest begleiteten. Man tut entrüstet, als wären die Beobachtungen etwas Neues, nachdem die "siegessaeule" noch in den August- und September-Heften 2006 eifrig für Straßenfest und Parties geworben hatte: "Rudelfick, natürlich ohne Gummi" habe auf der Tanzfläche stattgefunden und Bareback-Fisting im Nebenraum, "von Handschuhen und Kondomen keine Spur. ... Aufklärung, warnende Hinweise? Fehlanzeige." "Folsom Europe" ist demnach auch eine Veranstaltung zur Verbreitung des HI-Virus, und auch dies hat sehr wohl etwas mit Faschismus zu tun, wie wir schon bei der pro-"Barebacking"-Agitation durch Stedefeldts "whk" aufgezeigt haben.
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